Erlebt die Fantasiereise Dampflok auf Reisen. Eine entspannende Geschichte für Kitakinder ab 3 Jahre.
Material:
- kein Material erforderlich
Alter:
- ab 3 Jahre
Spielidee:
Die folgende Geschichte wird vorgelesen, während die Kinder es sich gemütlich machen und in aller Ruhe zuhören.
Auf einem stillen und fast vergessenen Schrottplatz stand eine alte kleine Dampflok. Sie war ganz verrostet, ihre Räder quietschten, und der Lack war abgeblättert. Früher war sie die Schnellste auf den Schienen, aber jetzt stand sie da und fuhr nicht mehr. „Ach“, seufzte sie, „niemand möchte mit mir fahren.“
Doch eines Nacht war passierte etwas ungewöhnliches. Der Mond schien hell, und ein leichter Wind wehte über den Schrottplatz. Da hörte die Dampflok ein leises Flüstern. „Warum bleibst du hier, kleine Lok?“, fragte der Wind. „Du gehörst nicht auf den Schrottplatz! Du musst hinaus in die Welt und Abenteuer erleben.“
Die Dampflok war überrascht. „Aber wie soll ich das schaffen? Meine Räder sind eingerostet, und ich habe keinen Dampf mehr in meinem Kessel!“ Da hauchte der Wind sanft über die Lok. Wie von Zauberhand begann der Rost abzufallen, die Räder glänzten wieder, und ein kleiner Funken glühte in ihrem Kessel auf. „Du kannst alles schaffen, wenn du daran glaubst“, flüsterte der Wind.
Mit einem fröhlichen „Tschu-Tschu!“ setzte sich die kleine Dampflok in Bewegung. Langsam rollte sie vom Schrottplatz herunter, hinaus in die weite Welt. Die Sterne am Himmel leuchteten ihr den Weg.
Die kleine Dampflok fuhr durch grüne Wiesen, vorbei an plätschernden Bächen und bunten Blumenfeldern. Plötzlich sah sie in der Ferne einen großen, leuchtenden Berg. Der Berg schimmerte in allen Farben des Regenbogens! „Was ist das?“, fragte die Lok neugierig. Auf dem Berg lebte ein Adler. „Das ist der Regenbogen-Berg“, erklärte er. „Hier kommen alle her, die einen Wunsch haben. Was ist dein Wunsch, kleine Lok?“
Die Dampflok dachte einen Moment nach. „Ich wünsche mir, die Welt zu sehen.“ Der Adler nickte. „Dann fahr weiter, und halte die Augen offen. Die Welt ist voller Wunder!“
Die Dampflok fuhr weiter und kam bald in einen dichten, grünen Dschungel. Die Bäume waren so hoch, dass sie den Himmel verdeckten, und überall zwitscherten Vögel. Plötzlich hörte die Lok ein ängstliches Piepsen. Es war ein kleiner Affe, der auf einem hohen Ast saß und sich nicht heruntertraute. „Keine Sorge, ich helfe dir!“, rief die Dampflok und fuhr ganz dicht an den Baum heran. Der kleine Affe sprang mutig auf den Schornstein der Lok. Mit einem fröhlichen „Tuff-Tuff!“ fuhr die Dampflok vorsichtig zum nächsten sicheren Ast, damit der Affe wieder herunterklettern konnte. „Danke“, rief der Affe und die kleine Lok fuhr fröhlich weiter.
Als die Nacht hereinbrach, kam die Dampflok an einen stillen See. Sie hielt an, um sich auszuruhen, doch plötzlich sah sie, wie ein Stern vom Himmel fiel. „Oh nein!“, rief die Lok. „Ich muss ihm helfen!“ Mit einem kräftigen „Tschu-Tschu!“ fuhr die Lok so schnell sie konnte, bis sie den Stern erreichte. „Danke, dass du mich aufgesammelt hast“, sagte der Stern. „Kannst du mich zurück in den Himmel bringen?“ Die Dampflok überlegte kurz, dann pustete sie ganz viel Dampf in ihren Kessel und pustete den Stern wieder an seinem Platz. „Vielen Dank!“, sagte der Stern, bevor er hell zu leuchten begann und dem kleinen Zug den Weg nach Hause leuchtete.
Am nächsten Morgen rollte die Dampflok zurück auf den Schrottplatz. Aber etwas hatte sich verändert: Sie fühlte sich nicht mehr alt und vergessen. Sie hatte viel erlebt und war glücklich. „Ich bin vielleicht nicht mehr die Schnellste“, dachte sie, „aber ich habe ein großes Herz und kann viele wunderbare Dinge tun.“